Kriegsgefangenenlager der Zeche Gneisenau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Archiv:  Knappenverein Gneisenau - Hostedde 1896

Nördlich der Bahnlinie erkennt man das ehemalige Kriegsgefangenenlager der Zeche Gneisenau. Die Aufnahme stammt aus den frühen 50igern. Das Lager wurde aufgrund der Wohnungsnot seit Kriegsende durch Behelfswohnungen, den sog. "Nissenhütten", erweitert. Die meisten Baracken des Kriegsgefangenenlagers sind noch erhalten und zu Notunterkünften hergerichtet.

 

 

 

 

 

 

 

Baracke für italienische Arbeiter, 1941

Quelle: Gabriele Unverferth,

Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv

Nach großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier bei dieser Aufnahme um die innere Behausung einer Baracke im Italiener-Lager des Backenlagers Zeche Gneisenau. Das "Italiener-Lager" grenzte nördlich an das "Russen-Lager"  (Orginalbezeichnung auf den Lagerplänen) an; es erstreckte sich  westlich vom Kreuzungsbereich der heutigen Gräbner- und Reinwardtstrasse bis zum Eingangsbereich des Vereinsheims "Grüne Oase".

Chronologie der Errichtung einer Gedenktafel an der Derner Drehscheibe zur Erinnerung an das Schicksal der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter auf der Zeche Gneisenau

Foto: Balzereit
Foto: Balzereit

 

 

 

 

 

 

 

 

seit 20 Jahren: 

Gedenktafel an der Derner 

Drehscheibe im November 2015

(im 70. Jahr nach Kriegsende)

 

1.

Bürgerantrag der DKP vom 20. April 1989 an die Bezirksvertretung Dortmund-Scharnhorst mit Blick auf den bevorstehenden Gorbatschow-Besuch bei den Stahlarbeitern der Dortmunder Westfalenhütte am 15. Juni 1989.

Die Bezirksvertretung Scharnhorst beschließt daraufhin die Aufstellung einer Mahntafel an der Derner Drehscheibe nach deren Neubau.

Gneisenau - Symbol für Arbeit und Brot in Derne, aber auch ein Ort von Unterdrückung und Tod während der Nazi-Diktatur
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Vor 25 Jahren: "Gorbi" besucht die Westfalenhütte in Dortmund, Pressemitteilung der Thyssenkrupp-Steel-Europe
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2.

Der Ausbau der Derner Drehscheibe ist schon lange fertiggestellt und der Auftrag an die Bezirksvertretung, eine Mahntafel an diesem Ort zu errichten, schien in Vergessenheit geraten zu sein, beantragt das Bündnis 90/Die Grünen im Februar 1995 u.a. auf Anregung von Guido Waschkowski (DKP) und auf Grund des bevorstehenden 50. Jahrestag des Endes der Nazi-Diktatur erneut die Errichtung der Mahntafel. Wie immer eine breite Zustimmung in der Bezirksvertretung ohne Beschlüsse einer konkreten zeitlichen und inhaltlichen Umsetzung.

Um der Errichtung der seit langem geforderten Mahntafel Nachdruck zu verleihen,

stellt ein Initiativkreis aus "Derner Geschichtswerkstatt" (Hans Balzereit), dem Geschichtskreis "Geschichte Anders" (Karl-Heinz Thimm), der "Kontaktstelle ev. Jugend, Kirchenkreis Nord-Ost" (Holger Runge) und "Bündnis 90/Die Grünen"(Wolfram Frebel) in Zusammenarbeit mit dem ökumenischen Arbeitskreis Derne/Kirchderne am  9. Mai 1995, dem 50. Jahrestag der Befreiung, eine provisorische Mahntafel an der Derner Drehscheibe auf.

Die Aufstellung erfolgt im Rahmen einer Gedenkveranstaltung am Grab der 11 russischen Kriegsgefangenen auf dem kath. Friedhof an der Nierstefeldstrasse und am Ort des zukünftigen Mahnmals. Die Veranstaltung wurde vom ökumenischen Arbeitskreis Derne/Kirchderne unter Leitung des engagierten Pfarrers Peter Strube vorbereitet und fand  unter Beteiligung auch von Mitgliedern der russisch-orthodoxen Partnergemeinde statt.

Einladung zur Aufstellung einer provisorischen Mahntafel am 50. Jahrestag der Befreiung
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Ablauf der Gedenkfeier am Grab der 11 russischen Kriegsgefangenen auf dem kath. Friedhof
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3.

Am Volkstrauertag im gleichen Jahr, 5 1/2 Jahre nach dem auf den Bürgerantrag gefaßten Beschluß der Bezirksvertretung und nach verschiedenen politischen Querelen, übergibt Bezirksvorsteher Lütgebüter die Gedenktafel der Bevölkerung. Die Inschrift ist das Ergebnis von allen politischen Gruppierungen getragene Formulierung: "ZUM GEDENKEN AN DIE AUF DER ZECHE GNEISENAU WÄHREND DES NATIONALSOZIALISMUS AUSGEBEUTETEN UND ZU TODE GEKOMMENEN KRIEGSGEFANGENEN UND ZWANGSARBEITER". Der Umstand, daß Herr Lütgebüter die Mahntafel aus eigener Tasche bezahlte, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Dortmunder Stadtverwaltung, die es bis dato nicht vermochte, sich um eine Finanzierung zu kümmern.

Einladung zur Übergabe der offiziellen Gedenktafel
Einladung zur Einweihung der offiziellen
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Rede des Bezirksvorstehers Lütgebüter während der Enthüllung der Gedenktafel
Rede des Bezirksvorstehers Lütgebüter.pd
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Geschichtlicher Beitrag der Derner Geschichtswerkstatt zur Einweihung der Gedenktafel
geschichtlicher Beitrag der Derner Gesch
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Veranstaltung am Tag des offenen Denkmals, September 2005


Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter auf der Zeche Gneisenau
Derner Geschichtswerkstatt: Hans Balzereit, Barbara Leinwand in Broschüre zum Tag des offenen Denkmals "Krieg und Frieden", 11. September 2005, Hrsg.: Stadt Dortmund, Bauordnungsamt, Denkmalbehörde
Tag des offenen Denkmals.pdf
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Geschichte des Barackenlagers Gneisenau, Derner Bahnstrasse
Material zur Veranstaltung zum Tag des offenen Denkmals, September 2005, Hans Balzereit
geschichte barackenlager.pdf
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Lageplan Barackenlager der Zeche Gneisenau überlagert mit dem Lageplan der heutigen Kleingartenanlage "Grüne Oase" in Dortmund-Hostedde

 

... noch gut erkennbar sind die alten Wegeverbindungen auf dem ehemaligen Kriegsgefangenen-

lager...

 

Material anläßlich der Erkundung der Kleingartenanlage am Tag des offenen Denkmals September 2005 mit dem dazugehörigen Textausschnitt zur Geschichte des Barackenlagers (siehe oben)

Derner Geschichtswerkstatt, Hans Balzereit

WR-Zeitungsartikel zum ehema-

ligen Kriegsgefangenenlager auf

dem Gelände der Kleingartenanlage "Grüne Oase"

zwangsarbeiter2005.pdf
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